Mittelstreifenblues
  • Autor: Alice Gabathuler
  • Seiten: 308
  • Verlag: Geparden
  • Jahr: 2024
  • ISBN: 978-3-907406-10-6

Kurz nach den Sommerferien taucht im Bergdorf Ronda ein Bauspekulant auf: Conradin Annen, der als junger Mann aus dem Tal vertrieben wurde. Er bringt seine erfolgreiche Frau und seine attraktiven Stiefsöhne mit und Geld, sehr viel Geld. Seine Pläne spalten schon bald das Dorf. Um sein Luxusresort bauen zu können, fehlt ihm aber noch ein Grundstück: das Land mit dem Haus am Dorfeingang, in dem die 15-jährige Jelscha, ihr Onkel Jonny und der alte Cla leben. Für Jelscha und ihren besten Freund Elia ändert sich in diesen Monaten alles: Sie erleben beide, was es bedeutet, verliebt zu sein, und wie man den Mut findet, den eigenen Weg zu gehen. Jelscha verlässt das Dorf und schenkt Elia ein Buch voller Songs und Gedichte. Doch Elia hält noch etwas im Dorf.

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8 Kommentare
  • M*,

    Ich habe dieses Buch diesen Sommer gelesen und es hat mir gut gefallen. Besonders schön fand ich, dass man nicht schon am Anfang jedes Detail zu jeder Person kennt, sondern diese erst nach und nach herausfindet. Ich habe beispielsweise am Anfang gedacht, dass Elia auf Jonny eifersüchtig ist, was sich im Laufe des Buchs als falsch erwiesen hat. Alice Gabathuler schreibt einfühlsam über das Erwachsenwerden, die Selbstfindung und den Mut, anderen mitzuteilen, wer und wie man ist.
    Ich würde dem Buch 3 von 4 Sternen geben.

  • laffy,

    Das Buch Mittelstreifenblues von Alice Gabathuler hat mich anfangs, also vom Titel und Buchcover her, nicht ganz angesprochen. Ich wurde nur durch den Wettbewerb auf das Buch aufmerksam. Anfangs habe ich die Geschichte nicht ganz verstanden, da es im Buch sehr viele Zeitsprünge zwischen Gegenwart und Vergangenheit gibt. Sobald ich die Geschichte verstanden hatte, hat sie mich aber sehr gefesselt und ich wollte unbedingt das Ende der Geschichte erfahren. Die Erzählung weckte ganz viele Fragen in mir, zum Beispiel: findet Jelscha ihre Mutter, wird Conradin Annen seine Pläne umsetzen, …, deshalb wollte ich auch so dringen das Ende erfahren. Schlussendlich fand ich das Buch sehr gut, der Anfang ist zwar etwas schwierig, aber wenn man dran bleibt und, obwohl man es vielleicht nicht sehr spannend findet, weiter liest wird die Geschichte einem vermutlich bald fesseln.

  • ZH,

    Mir hat das Buch sehr gut gefallen, ich habe es gerne gelesen.

  • Liv,

    Alice Gabathulers Jugendroman Mittelstreifenblues ist ein leises, aber eindringliches Buch über das Erwachsenwerden, die Suche nach dem eigenen Platz in der Welt und den Mut zur Selbstfindung. Mit viel Feingefühl erzählt die Autorin die Geschichte des 15-jährigen Elia, der in einem abgelegenen Schweizer Bergdorf lebt – einem Ort, der vom Strukturwandel bedroht ist und sich selbst nicht mehr richtig zu kennen scheint. Genau wie Elia selbst.

    Elia ist ein zurückhaltender Junge, der sich in seiner Haut nicht wohlfühlt, der aneckt, ohne es zu wollen, und der die Abwesenheit seiner besten Freundin Jelscha schmerzhaft spürt. Jelscha hat das Dorf verlassen und Elia ein Buch mit Gedichten und Liedtexten hinterlassen – ein sehr persönliches Geschenk, das ihn zum Nachdenken bringt und langsam einen Veränderungsprozess in Gang setzt. Die poetischen Texte sind wie ein zweiter Herzschlag der Geschichte: sensibel, ehrlich und voller Subtext.

    Thematisch bewegt sich der Roman auf mehreren Ebenen. Einerseits erzählt er von Elias innerem Kampf: seiner Unsicherheit, seiner aufkeimenden Identität und seinen Gefühlen, die er erst langsam einzuordnen lernt. Dabei wird auch seine sexuelle Orientierung behutsam angesprochen, ohne klischeehaft oder didaktisch zu wirken. Andererseits greift der Roman gesellschaftliche Themen auf, etwa den Widerstand der Dorfbewohner gegen ein geplantes Luxusresort, das Arbeitsplätze schaffen, aber die Natur und den Zusammenhalt zerstören könnte. Diese Parallelführung gelingt Gabathuler auf kluge Weise – persönliche Entwicklung und äußere Konflikte spiegeln sich gegenseitig.

    Stilistisch überzeugt Mittelstreifenblues durch eine klare, atmosphärische Sprache. Der Wechsel zwischen der Haupterzählung und den poetischen Einschüben wirkt zunächst ungewohnt, gewinnt aber schnell an Tiefe und Relevanz. Die Geschichte braucht etwas Zeit, um in Fahrt zu kommen, doch gerade diese Langsamkeit passt zur Stimmung des Dorfes und zur inneren Welt der Hauptfigur. Am Ende fügt sich alles zu einem stimmigen Bild zusammen, das lange nachhallt.

    Fazit:
    Mittelstreifenblues ist ein stilles, literarisch starkes Jugendbuch, das aktuelle Themen aufgreift und dabei weder belehrend noch überladen wirkt. Besonders die psychologische Tiefe der Figuren und die sprachlich fein abgestimmte Erzählweise machen es zu einem echten Leseerlebnis. Einziger kleiner Kritikpunkt ist der etwas sperrige Einstieg – wer aber dranbleibt, wird mit einem berührenden und authentischen Roman belohnt.

    Wertung: 3,5 – 4 Sterne

  • Asil 1,

    Ich habe es nicht gerade so spannend gefunden, ich habe es nach einen Kapitel weggelegt. Es war nicht gerade mein Stil.

  • Zwärgli,

    Das Buch Mittelstreifenblues spielt in der Schweiz, in einem Bergdorf namens Ronda. Dort lebt Elia und erzählt von seiner Kindheit. Punkt. Die meisten Gleichaltrigen sind gemein und seine einzige Freundin ist Jelsha, die bei ihren Grosseltern lebt und ihr eigenes Ding macht. Die beiden wachsen also zusammen auf, gehen zur Schule, an Klima Streiks, hören und diskutieren über Musik und helfen bei Jelshas Onkel in der Rock Bar mit. Oder Elia muss im familieneigenen Hotel mithelfen. Der Tourismus im Dorf wird weniger und er will das Hotel nicht von seiner Mutter übernehmen. Da taucht ein reicher Investor auf, der im Dorf aufgewachsen ist, abgelehnt wurde und sich nun, da er reich ist, rächen will. Er spaltet mit seiner Idee von einem exklusiven Hotelresort die Bewohner. Auch das Leben der beiden Teenager wandelt sich massiv, da sie sich in die Kinder des Investors verlieben. Jelsha wird es irgendwann zu viel und sie macht sich auf die Suche nach ihrer verschwundenen Mutter auf. Zum Abschied schenkt sie Elia ein Buch mit Songs und Gedichten zum vergangenen Jahr. Das Geschenk verhilft Elia endlich zu fühlen, sich zu häuten und zu sich zu stehen. Was das genau heisst, das musst du schon selbst rausfinden. Ich empfehle dir, das Buch selbst zu lesen. Mich hat es gefesselt, nicht von der ersten Seite an, aber je länger ich las. PS. Das Umschlagsbild gefällt mir gar nicht, so stelle ich mir die Aussicht vom Dorf gar nicht vor. Aber lass dich davon nicht abhalten es doch zu lesen.

  • Nubia,

    Ich fand es cool ein Buch zu lesen, das in der Schweiz spielt und nicht voller falschen Klischees ist. Vor allem der politische Aspekt hat mir sehr gefallen!

  • Sarah,

    Das Buch war sehr spannend